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Weg zu mehr Liquidität

Kreditfinanzierung: Güte der Forderung ist Trumpf
Weg zu mehr Liquidität

Weg zu mehr Liquidität
Vor allem die Güte der Forderung sichert die Finanzierung ab. Zudem besteht sie völlig unabhängig von den bisherigen Bankkontakten und Kreditvolumina eines Unternehmens Bild:Photocase
Mit forderungsgestützten Kreditfinanzierungen umgehen Mittelständler die Nachteile des klassischen Factoring, aber auch manche schwerfällige Hausbank. Die angelsächsische Finanzierungsform kommt bei mittelständischen Unternehmen an.

Noch nie war die Stimmung im Mittelstand in den letzten zehn Jahren so gut wie heute, berichtet die DZ Bank in ihrer aktuellen Mittelstandsumfrage. Doch Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, das Wachstum über ihre Hausbanken auch zu finanzieren.

Schon vor einem Monat hat die Spezialanlage das fränkische Weinland in Richtung USA verlassen. Obwohl die Maschinen- und Anlagenbauer der Systec Unternehmensgruppe aus Karlstadt mindestens vier Monate in Vorleistung gegangen waren, steht die Bezahlung ihrer Forderungen noch aus. Denn vorher muss der Abnehmer aus Übersee die Lieferung und Dokumentation überprüfen. Ab der endgültigen Abnahme belaufen sich die Zahlungsziele wiederum auf mindestens 30 Tage. Solche Konstellationen kennt nicht nur Systec-Geschäftsführer Dr. Frank Kampmann. Wie er müssen sich viele Mittelständler mit dem ungünstigen Zahlungsverhalten ihrer Kunden auseinandersetzen. Gleichzeitig haben viele einen hohen Finanzierungsbedarf für ihr Umlaufvermögen.
Abhilfe schaffen will hier die KMU Financial Services, ein Finanzdienstleister aus Reutlingen. Mit seinem Service verbessert das Unternehmen das Angebot an Finanzierungskonditionen und finanzorientierten Beratungsleistungen. Seit kurzem macht Geschäftsführer Geert Müller-Seubert in Kooperation mit einer nordamerikanischen Bank eine angelsächsische Finanzierungsform auch in Deutschland hoffähig: „Nicht nur die Konzerne mit freien Forderungen ab 15 Millionen Euro monatlich sollten sich über Wertpapiere wie Commercial-Paper refinanzieren. Jetzt können sich auch mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 15 bis 150 Millionen Euro über forderungsgestützte Kreditfinanzierungen unbürokratisch Liquidität beschaffen.“
Diese neuen Instrumente der Forderungsfinanzierung besitzen den Vorteil, dass sie auf die Bonität der Kunden abzielen. Verfügt also ein Mittelständler über Forderungen an Kunden mit guter Bonität – auf die Dritte keine Rechte haben –, dann kann er einen Kredit in Höhe von mindestens 80 % der Forderungen innerhalb von drei Bankarbeitstagen bekommen, der Rest fließt bei Eingang der Forderungen. Der Zwischenfinanzierer prüft vor der Kreditvergabe die Bonität mit einer umfassenden Analyse der Forderungen . Anschließend macht er ein Rating vom Lieferanten und Kunden, analysiert Bilanzen und sichtet den aktuellen Forderungsbestand.
„Der Charme dieser Finanzierung besteht darin, dass vor allem die Güte der Forderung sie absichert. Sie besteht darüber hinaus völlig unabhängig von den bisherigen Bankkontakten und Kreditvolumina eines Unternehmens. Bei all dem bestimmen die Mittelständler je nach Liquiditätslage selbst, wie viel sie von der eingeräumten Kreditlinie in Anspruch nehmen“, betont Müller-Seubert. Zudem verbleibt im Gegensatz zum klassischen Factoring das Debitorenmanagement beim Unternehmen, eine Schuldneranzeige findet also nicht statt.
Die Systec-Unternehmensgruppe hat sich mit der forderungsgestützten Kreditfinanzierung für zwei Jahre einen Liquiditätsspielraum gesichert. „Mit dem größeren finanzpolitischen Rahmen generieren wir in der momentanen Wachstumsperiode höhere Umsätze. Wir können mit der günstigen Forderungsfinanzierung von rund acht Prozent auch ausländischen Kunden mit flexibleren Zahlungszielen entgegenkommen. Das setzen wir durchaus als Akquiseinstrument ein“, resümiert Geschäftsführer Kampmann, der mit einem Umsatz von rund 70 Mio. Euro und etwa 500 Mitarbeitern fast ausschließlich am Standort Deutschland produziert.
Werner Bruckner Journalist in Tübingen
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