Die Krise nervt, wen nicht? Jede(r) ist irgendwie belastet und beeinträchtigt. Doch auch aus dieser Krise lässt sich etwas lernen. Wer hätte gedacht, dass Millionen Menschen plötzlich ihren Beitrag von daheim aus leisten, selbst dann, wenn sie dort Kinder betreuen müssen oder sogar das „Homeschooling“ managen dürfen? Dass dies wirklich funktioniert, war ein Aha-Effekt, der so manche Skepsis beseitigt hat. Beim Beschichtungsspezialisten Dörken war die Freude darüber sogar so groß, dass er anerkennend 1000 Euro an alle Mitarbeiter ausschüttete – auch, um nebenbei die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Viele Unternehmen erwägen jetzt, das Instrument Homeoffice über die Krise hinaus auszubauen, die Mehrheit der Mitarbeiter wünscht das – mit Vorteilen für beide Seiten. Doch ich höre auch andere Stimmen. Sie finden es „an der Zeit, wieder mehr zu kontrollieren“. Damit bleiben sie dem alten Denken verhaftet. Sie verkennen, dass sich die Arbeit durch die Digitalisierung längst verändert hat.
Der Mitarbeiter am Computer ist heute nicht mehr bloßer Aufgabenempfänger. Er ist permanent gefordert, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen und kreativ zu sein. Er ist sein eigener kleiner Unternehmer geworden. Gemessen wird er an seinen Ergebnissen und nicht an dem, was er minütlich tut. Dafür braucht er die entsprechenden Freiräume und Flexibilität. Er kann es sich gar nicht leisten, faul zu sein. Das gewachsene Vertrauen ist eines der wenigen wertvollen Effekte von Corona, eine echte Chance. Wir sollten sie nicht verspielen: Deutschland braucht diese Eigeninitiative, Kreativität und Verantwortlichkeit!