Im Rahmen der Hannover Messe ist die Suppliers Convention der Informationsmarktplatz für die Zulieferindustrie. In diesem Jahr nutzten rund 750 Besucher das umfangreiche Vortrags- und Diskussionsangebot, das der Industrieanzeiger gemeinsam mit der Deutschen Messe AG zusammengestellt hatte.
Welche Technologien werden zukünftig eingesetzt, um Produkte und Prozesse umweltverträglicher und wirtschaftlicher zu gestalten? Welches sind die Materialien der Zukunft? Wie können sich die Zulieferer als Schlüsselglied in der Prozesskette industrieller Anwendungen optimal positionieren? Diese und andere richtungsweisende Fragen standen im Mittelpunkt des internationalen Forums Suppliers Convention, das Zulieferer und Anwender zum branchenübergreifenden Gedankenaustausch mitten auf der Leitmesse Industrial Supply in Halle 4 zusammenführte. Unterstützt wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ).
Rund 40 Referenten aus dem In- und Ausland, aus mittelständischen Betrieben und der Konzernindustrie, aus Forschungsinstituten und Beratungsunternehmen standen im Rahmen des Forums dem Publikum Rede und Antwort. Dabei lag der Fokus an jedem Forums-Tag auf einem anderen Thema.
Mit dem Schwerpunkt Industrienation China versprach bereits der erste Tag der Suppliers Convention 2012 einer der spannendsten zu werden. Zu den gefragtesten Experten zählte dabei Patrick Bogaerts von der französischen Handelsagentur Asie Performance. In seinem Vortrag erläuterte er, worauf Unternehmen achten müssen, wenn sie im Reich der Mitte den passenden Partner für ihre Produktion finden wollen. Dass die rasante Entwicklung der chinesischen Wirtschaft auch Auswirkungen auf den deutschen Markt hat, wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion deutlich. Der Unternehmensberater Thomas Kautzsch, Dr. Ralph Nack von der Wirtschaftskanzlei Noerr LLP, Hamburg, und Qin Wang, Geschäftsführer der Deutschen Mechatronics (DTMT) in Hangzhou, diskutierten über die Chancen und Risiken dieser Entwicklung.
Immer wieder drehte sich das Forum um Innovationen – so auch am Messe-Donnerstag, der sich den Zuliefertrends im Maschinen- und Anlagenbau widmete. Gerade diese Branche steht unter ständigem Druck, Kosten zu reduzieren und den eigenen technologischen Vorsprung zu wahren, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Wie man diesem Druck technisch begegnen kann, erläuterte Dr.-Ing. Michael Emonts vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT). Er präsentierte Ansätze in der hybriden Produktionstechnik, die deutlich mehr Flexibilität versprechen. Die zunehmende Internationalisierung des Zuliefermarktes ist zwar kein neuer Trend, stellt die betroffenen Unternehmen jedoch immer wieder vor Herausforderungen. Welche juristischen Stolpersteine auf dem Weg zum „Global Player“ liegen, erläuterte Prof. Dr. Thomas Klindt von der Wirtschaftskanzlei Noerr LLP.
Doch nicht nur Strategien und Prozesse kamen bei der Suppliers Convention auf den Prüfstand. Auch der Einsatz neuer Materialien wie beispielsweise faserverstärkte Kunststoffe wurde von den Experten thematisiert. Einen umfassenden Einblick gab beispielsweise Prof. Dr.-Ing. Ulrich Huber, Leiter des Leichtbaulabors der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg, mit seinem Vortrag Faserverbundwerkstoffe – Chancen und Herausforderungen.
Mit diesen und zahlreichen weiteren Themen zeigte das Forum an allen fünf Tagen der Hannover Messe eine Vielseitigkeit, die der Zulieferbranche nur selten geboten wird. Die Suppliers Convention findet jedes Jahr im Rahmen der Industrial Supply, eine der zahlreichen Leitmessen der Hannover Messe, statt. Mit mehr als 30 000 m2 Ausstellungsfläche und jährlich rund 64 000 Besuchern gilt sie als bedeutender Treffpunkt der globalen Zulieferindustrie. Auch im Rahmen der nächsten Hannover Messe, die vom 8. bis 12. April stattfindet, wird das Forum wieder eine wichtige Gesprächsplattform für die Zulieferindustrie sein.
Sven Böckler sven.boeckler@konradin.de
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