Die deutsche Zulieferindustrie schätzt ihre aktuelle Wirtschaftslage wieder so positiv ein wie vor der Wirtschaftskrise. „Das Umsatzwachstum 2010 hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagt Theodor L. Tutmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ). Der Umsatz der Branche lag 2010 mit 191,5 Mrd. Euro 16,5 % über dem Niveau von 2009. Für das laufende Jahr erwartet die ArGeZ einen Umsatzzuwachs von 7 %. Für die Prognose spricht, dass die Kapazitätsauslastung, die 2009 in der Zulieferindustrie nur 71 % betrug, im ersten Quartal 2011 bereits wieder bei 86 % lag.
Viele Unternehmen haben im Verlauf des Jahres 2010 wieder Personal eingestellt. In der Stahl- und Metallverarbeitung und in der Kautschukindustrie erhöhte sich die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter um 15 000 auf 480 000.
Den Aufschwung der Branche sieht die ArGeZ unter anderem durch steigende Rohstoff- und Energiekosten bedroht. Allein die Umlage für erneuerbare Energien (EEG) belaste die Zulieferindustrie in diesem Jahr mit rund 1 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Kernkraft forderte Tutmann eine Energiepolitik, die sicher, klimafreundlich und bezahlbar sei. Dies schließe auch den Ausbau der erneuerbaren Energien ein, so der ArGeZ-Sprecher.
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