Emirates Global Aluminium (EGA), einer der weltweit führenden Aluminium-Hersteller, will das deutsche Aluminium-Recyclingunternehmen Leichtmetall übernehmen. Das Aluminium-Recyclingunternehmen ist eine Spezialgießerei, deren Produktion unter anderem hochfeste Rundbarren mit großen Durchmessern und hohen Anteilen an Sekundäraluminium umfasst. Sein Wissen um geeignete Recycling-Verfahren für Aluminium hat das Unternehmen im Laufe von 40 Jahren entwickelt.
EGA wird 100 Prozent der Anteile des Unternehmens von der Leichtmetall Holding GmbH erwerben, die als Tochtergesellschaft eines Investmentfonds der Quantum Capital Partners GmbH geführt wird. Die Transaktion befindet sich aktuell im Genehmigungsprozess der Aufsichtsbehörden und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 abgeschlossen.
Leichtmetall produziert 30.000 Tonnen Aluminium-Bolzen pro Jahr
Am Standort Hannover, Deutschland, setzt Leichtmetall erneuerbare Energien ein, um bis zu 30.000 Tonnen Aluminium-Bolzen pro Jahr zu produzieren. Sekundäraluminium macht hierbei etwa 80 Prozent des Ausgangsmaterials aus. Um aus Altmetall hochwertige Produkte herzustellen, die auch für anspruchsvolle Anwendungen geeignet sind, verwendet das Unternehmen eigene induktive Schmelztechnologie, Flüssigmetallbehandlung sowie Gießverfahren, die über mehr als vier Jahrzehnte hinweg entwickelt wurden. Leichtmetall produziert hauptsächlich hochfeste Aluminiumrundbarren mit einem Durchmesser von bis zu 1.150 mm, die unter anderem zur Herstellung von hochbelastbaren Strangpressprofilen und sehr großen Schmiedeteilen verwendet werden. Der Kundenstamm von Leichtmetall ist in ganz Europa ansässig, insbesondere in Deutschland, Italien und Frankreich.
Emirates Global Aluminium – bedeutender Lieferant für die Automobilindustrie
EGA exportiert pro Jahr derzeit über 600.000 Tonnen Primäraluminium nach Europa und gilt somit als bedeutender Lieferant für Branchen wie die Automobilbranche und das Baugewerbe. Bereits im letzten Jahr kündigte EGA den Baubeginn der größten Aluminium-Recyclinganlage der VAE in Al Taweelah an. Diese soll nach Fertigstellung eine Produktionskapazität von 170.000 Tonnen pro Jahr umfassen und lokale sowie globale Märkte mit CO2-armem Metall unter dem Produktnamen RevivAL versorgen.
EGA begann 2021 als eines der ersten Unternehmen damit, Aluminium kommerziell mit Zuhilfenahme von Solarenergie zu produzieren. Im Jahr 2022 stellte EGA insgesamt 57.000 Tonnen CelestiAL her und versetzt bereits einen Teil davon mit recyceltem Metall in seinen bestehenden Produktionsanlagen. Die BMW Group zählt zu den ersten Kunden von CelestiAL-R.
EGA hat sich im Einklang mit der Strategischen Initiative „Net 50 by 2050“ der VAE öffentlich dazu verpflichtet, bis Mitte des Jahrhunderts das Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.
„Diese Transaktion bietet EGA die Möglichkeit, im Recyclingbereich weiter Fuß zu fassen.“
– Abdulnasser Bin Kalban, EGA
Abdulnasser Bin Kalban, Vorstandsvorsitzender von Emirates Global Aluminium, sagt: „Diese Transaktion bietet EGA die Möglichkeit, im Recyclingbereich weiter Fuß zu fassen und näher an unseren Kunden in Europa zu agieren.“ Zudem leiste EGA so einen Beitrag zur immer wichtiger werdenden Kreislaufwirtschaft, aufbauend auf der bestehenden Position als bedeutender Importeur von Premium-Aluminium.
Abdulnasser Bin Kalban weiter: „Als Teil von EGA wird Leichtmetall weiter wachsen und zur Wertsteigerung unseres Unternehmens beitragen. Neben dem Aufbau unseres Recyclingwerks in Abu Dhabi bedeutet diese Akquisition zudem weitere Wachstumschancen im Bereich CO2-armes Primär- und Recyclingaluminium und unterstützt zudem unser Ziel der Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050.“
„Die Akquisition von Leichtmetall verbessert unsere Fähigkeit, dem europäischen Bedarf nach High-End-Aluminium gerecht zu werden, operativ wie auch kommerziell“, fügt Adel Abubakar, Chief Marketing Officer von Emirates Global Aluminium, hinzu. „Sie unterstützt zudem auch unsere Bestrebungen zur Reduktion von Treibhausgasen. Zusammen mit der Aluminium-Recyclinganlage mit einer Kapazität von 170.000 Tonnen pro Jahr, die wir aktuell in den Vereinigten Arabischen Emiraten bauen, ermöglicht uns Leichtmetall, auch zukünftig die Anforderungen unserer Kunden weltweit in Bezug auf Treibhausgasreduktion zu erfüllen.“
„Als Teil von EGA bietet sich uns die Möglichkeit, unser Geschäft weiter auszubauen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und unsere Fähigkeit zu stärken, mit Kunden in Europa und weltweit zusammenzuarbeiten.“ – Thomas Witte, Leichtmetall
Thomas Witte, Vorstandsvorsitzender von Leichtmetall, sagt: „Als Teil von EGA, dem weltweit führenden Produzenten von Premium-Aluminium, bietet sich uns die Möglichkeit, unser Geschäft weiter auszubauen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und unsere Fähigkeit zu stärken, mit Kunden in Europa und weltweit zusammenzuarbeiten. Diese Transaktion ist nicht nur von großer Bedeutung für unsere Bestandskunden, sondern unterstützt uns darüber hinaus auch beim weiteren Ausbau des Kundenstamm. Gleichzeitig spielen wir in der Ausweitung des Recyclinggeschäfts der EGA eine entscheidende Rolle.“
„Als Manager von spezialisierten Carve-Out Investmentfonds ist es unsere Aufgabe, Unternehmen mit hohem Potenzial wie Leichtmetall die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln“, sagt Steffen Görig, Geschäftsführer der Quantum Capital Partners GmbH (QCP). „Als Leichtmetall vor zehn Jahren zu uns gestoßen ist, war es ein vergleichsweise unbekanntes Unternehmen mit einem überschaubaren Kundenstamm.“
Unter der Eigentümerschaft von Quantum Capital Partners und der Leitung von Thomas Witte habe sich Leichtmetall zu einem innovativen, nachhaltigen Anbieter von Spezialprodukten entwickelt, die in vielen Branchen hoch geschätzt werden. Leichtmetalls Slogan laute ‚Aluminium stärker machen‘. Man sei davon überzeugt, dass Leichtmetall aus dieser Transaktion noch stärker hervorgehen wird und EGA das Unternehmen auf ein neues Erfolgsniveau bringen wird. (eve)