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Italienischer Verband Ucimu meldet sinkende Auftragszahlen

Viertes Quartal 2023
Italienischer Verband Ucimu meldet sinkenden Auftragsindex

Italienischer Verband Ucimu meldet sinkenden Auftragsindex
Die Zahlen der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie zeigt, dass die Nachfrage aus dem Ausland sich gleichmäßiger entwickelt als die im Inland. Bild: nordroden/stock.adobe.com

Einen Blick auf die Zahlen der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie hat das Centro Studi & Cultura di Impresa von Ucimu-Sistemi per Produrre geworfen: Im vierten Quartal 2023 verzeichnete der vom erarbeitete Auftragsindex für Werkzeugmaschinen einen Rückgang von 31,1 % im Vergleich zum Zeitraum Oktober-Dezember 2022. Der absolute Indexwert hat sich bei 92,1 (Basis 100 im Jahr 2015) eingependelt.

„Die vom Centro Studi & Cultura di Impresa erstellten Daten bestätigen unsere Erwartungen: 2023 verzeichnet eine deutliche Verringerung der Auftragseingänge seitens italienischer Hersteller auf dem Inlandsmarkt, im Gegensatz zu einer allgemeinen Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit auf ausländischen Märkten“, sagte Barbara Colombo, Präsidentin von Ucimu-Sistemi per Produrre. „Insgesamt arbeiten unsere Unternehmen trotz des negativen Vorzeichens intensiv dank der noch abzuwickelnden Aufträge“.

  • Insbesondere sind die im Ausland eingegangenen Aufträge gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 2,9 % gesunken. Der absolute Indexwert liegt bei 100,9.
  • Auf dem Inlandsmarkt verzeichneten die gesammelten Aufträge im Vergleich zum vierten Quartal 2022 einen Rückgang von 69,1 % bei einem absoluten Wert von 79,4.
  • Im Jahresvergleich verzeichnete der Index einen Rückgang von 24,7 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2022 (90,5 absoluter Index). –48,4 % interner Index (74,6 absoluter Index) –11,3 % Index Ausland (102,8 absoluter Index).

„Die Reduzierung der Neuauftragsvergabe entspricht einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage nach dem Boom in der letzten Zeit.“
– Barbara Colombo, Ucimu

Colombo: „Insbesondere im Hinblick auf den Binnenmarkt ist die Reduzierung der Neuauftragsvergabe über das gesamte Jahr vor allem physiologisch und entspricht einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage nach dem Boom in der letzten Zeit. Blickt man hingegen auf das letzte Quartal, so ist der Rückgang auch und vor allem auf die mit Spannung erwarteten neuen Förderungsmaßnahmen zurückzuführen.“

Italien meldet Rückgang der Werkzeugmaschinen-Aufträge

Die in den letzten Monaten des Jahres von der italienischen Regierung und dem Parlament eröffnete Diskussion, neue Anreize zu schaffen, habe die Unternehmen sicherlich dazu veranlasst, ihre Kaufentscheidungen einzuschränken bis Klarheit geschaffen wird, so Colombo. Dies werde sich auch noch auf die ersten Monate des Jahres 2024 auswirken.

Ein weiteres Anzeichen für die nach wie vor gute Investitionsbereitschaft des italienischen Marktes sei die Anzahl der bisher eingetroffenen Teilnahmebestätigungen für die BI-MU (Biennale für den Bereich Werkzeugmaschinen, Roboter, Automationssysteme), die im Oktober 2024 auf dem Messegelände Rho stattfindet. Die Teilnahmebestätigungen liegen deutlich höher als im gleichen Zeitraum für die Ausgabe 2022, so Colombo.

Nachfrage aus Amerika kompensiert Asien und Europa

Der Blick auf die Zahlen der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie zeigt, dass die Nachfrage aus dem Ausland sich langfristig gleichmäßiger entwickelt im Vergleich zu der im Inland. „Insbesondere haben die italienischen Hersteller seit jeher in den Vereinigten Staaten einen außergewöhnlichen Partner“ sagt Colombo. Die USA stünden als Exportmarkt an erster Stelle. „Die Lebhaftigkeit der nordamerikanischen Nachfrage, die auch in den kommenden Monaten bestehen dürfte, hat die Schwäche der asiatischen und europäischen Nachfrage weitgehend ausgeglichen“. Man würde sich wünschen, dass Europa und vor allem Deutschland den Arbeitsrhythmus der Vergangenheit aufhole, wenn nicht sogar überhole, da das Phänomen des Reshoring den italienischen Herstellern, die bereits in den deutschen Wertschöpfungsketten vertreten sind, zugute kommen kann.

In Bezug auf Deutschland betrug der Umsatz des Made in Italy Sektors im Zeitraum Januar bis September 2023 (letzte verfügbare Daten) 244 Mio. Euro, d.h. 10 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotzdem ist zu berücksichtigen, dass der Wert des italienischen Exportes dort deutlich niedriger ist als vor 2018 und im Vergleich zum Rekordwert von 2008, als er 465 Mio. Euro erreichte.

VDMA: Strategische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien ist ein wichtiger Schritt

Deutsch-italienische Zusammenarbeit

Die Präsidentin von Ucimu sagte abschließend: „Diese Zahlen sagen uns, dass wir mehr tun können und müssen. Aus diesem Grund hat der Verband dem Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit einen Vorschlag bezüglich Maßnahmen und Zusammenarbeit für die Jahre 2024–2025 unterbreitet: Der Vorschlag ist den italienischen Herstellern sowie den Herstellern und Verwendern aus Deutschland zugedacht. Er soll zu einem Dialog über einen möglichen gemeinsamen Aktionsplan

  • zur Stärkung und Aufwertung der Besonderheiten beider Branchen und
  • möglicher Partnerschaften auf Märkten von gemeinsamem Interesse zu führen.“ (eve)
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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