Das Centro Studi & Cultura di Impresa des italienischen Verbands Ucimu-Sistemi Per Produrre (Ucimu) hat den jüngsten Index der Werkzeugmaschinenaufträge Italiens veröffentlicht. Die Ergebnisse: Im dritten Quartal sanken die Aufträge für Werkzeugmaschinen um 19,9%, im Einzelnen die Inlandsaufträge um 45,1 % und die Auslandsaufträge um 1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der absolute Indexwert lag bei 63,7 (Basis 100 im Jahr 2015).
Das Ergebnis zu Italiens Werkzeugmaschinenbranche ist auf eine Verringerung der Auftragseingänge zurückzuführen, die die Hersteller sowohl auf dem Auslands- als auch auf dem Inlandsmarkt verzeichneten. Insbesondere sind die im Ausland aufgegebenen Bestellungen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 1,7 % gesunken. Die starke nordamerikanische Nachfrage, die man auch in den kommenden Monaten erwarten kann, habe die Schwäche der asiatischen und europäischen Nachfrage weitgehend ausgeglichen, heißt es von Ucimu. Man hoffe, dass Europa und vor allem Deutschland wieder wie früher arbeiten könne. Das Phänomen des Reshorings könne den italienischen Herstellern, die bereits in den deutschen Wertschöpfungsketten vertreten sind, zugute kommen.
Der absolute Indexwert liegt bei 96,2. Auf dem Inlandsmarkt verzeichneten die gesammelten Aufträge einen Rückgang von 45,1% bei einem absoluten Wert von 24.
„Der Rückgang entspricht einem generellen Nachfragerückgang nach dem Boom der letzten Jahre.“
– Barbara Colombo, Ucimu-Sistemi Per Produrre
„Die vom Centro Studi & Cultura di Impresa erarbeiteten Daten bestätigen den negativen Trend, den wir seit Jahresbeginn beobachten und der durch eine Reihe von Faktoren unterschiedlicher Art bestimmt wird“, sagt Barbara Colombo, Präsidentin von Ucimu-Sistemi Per Produrre. Insbesondere mit Blick auf den Binnenmarkt sei der Rückgang der neuen Auftragseingänge in erster Linie physiologischer Natur und entspräche einem generellen Nachfragerückgang nach dem Boom der letzten Jahre. Der digitale Transformationsprozess im verarbeitenden Gewerbe des Landes sei jedoch noch nicht abgeschlossen, auch aufgrund der neuen europäischen Richtlinien zu Nachhaltigkeit und umweltfreundlicher Produktion.
Wie nachhaltig ist die italienische Werkzeugmaschinen-Branche?
Colombo weiter: „Die Transformation unserer Industrie ist unter ständiger öffentlicher Aufmerksamkeit, aber sie ist nicht gleichmäßig auf Großunternehmen und KMU verteilt und sicherlich nicht abgeschlossen. Da dieser Schritt einer der Hauptfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftssystems des Landes ist, das in der verarbeitenden Industrie eine tragende Säule hat, muss er durch geeignete Maßnahmen unterstützt werden.“
Als Maßnahmen nennt Colombo unter anderem die Freigebung finanzieller Mittel durch die EU und Steuererleichterung für Unternehmen durch die italienische Regierung.
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Um die starke globale Instabilität auszugleichen engagiert sich Ucimu in der Realisierung neuer Initiativen zur Unterstützung der Internationalisierung von Unternehmen. Dazu gehören die beiden Unternehmensnetzwerke: ITC in Indien, die bereits seit elf Jahren tätig ist; und die neu gegründete IMT in Vietnam, die seit September in Betrieb ist. Diese wurde mit dem Ziel gegründet, „die Durchdringung von Unternehmensnetzwerken in dem Land zu unterstützen, das das Tor zu ganz Südostasien darstellt.“ (eve)
