Knapp 40 000 Unternehmen mussten 2003 den Gang zum Konkursrichter antreten. Doch die Pleitewelle scheint auszulaufen.
Die Pleitewelle läuft offenbar aus – und das obwohl die Insolvenzen einen neuen Rekord erreichten. Nach vorläufigen Zahlen der Vereine Creditreform in Neuss mussten vergangenes Jahr 39 700 Unternehmen Insolvenz anmelden. Das sind 5,6 % mehr als 2002. Im Jahr zuvor war es noch ein Plus von 16,4 %.
Nach wie vor geht meist den jüngeren Unternehmen die Luft aus. 14 % waren zwei Jahre oder jünger, weitere 18,5 % der Pleitefirmen sind nicht älter als vier Jahre gewesen. Doch das Durchschnittsalter ist gegenüber 2002 gestiegen. Ein Drittel der betroffenen Firmen war bereits zehn Jahre oder länger am Markt. Die Analysten des IW-Köln führen dies darauf zurück, dass durch die Länge der Konjunkturflaute auch etablierte Unternehmen nicht mehr in der Lage sind, eine solche Durststrecke lange Zeit zu überstehen.
Ein Grund für das Verschwinden reifer Unternehmen könnte die neue Politik der Banken sein. Viele richteten sich jetzt schon nach den Kreditvergabe-Richtlinien gemäß Basel II. Sollte es eng werden, seien die Kreditinstiute weniger als früher bereit, mit frischem Geld weiterzuhelfen, so eine Beobachtung der Experten.
Die meisten Pleiten – gemessen am Unternehmensbestand – gibt es in Sachsen-Anhalt. Dort schlägt der Pleitegeier bei 268 von 10 000 Unternehmen zu. Es folgen die restlichen vier neuen Länder. Am geringsten ist die Gefahr offenbar in Baden-Württemberg, wo nur 80 von 10 000 Firmen in die Insolvenz gingen. tv
In den neuen Ländern die meisten Pleiten
Die Berufe
Industriemechaniker
Automatisierungstechnik, Instandhaltung, Maschinen- und Anlagenbau
Produktionstechnik, Feingerätebau
Anlagenmechaniker
Anlagenbau, Apparate- und Behälterbau, Instandhaltung, Rohrsystemtechnik, Schweißtechnik
Konstruktionsmechaniker
Feinblechbau, Schiffbau, Stahl-/Metallbau, Schweiß-, Ausrüstungstechnik
Werkzeugmechaniker
Formentechnik, Instrumententechnik, Stanztechnik, Vorrichtungstechnik
Zerspanungsmechaniker
Drehautomatensysteme, Drehmaschinensysteme, Fräsmaschinensysteme, Schleifmaschinensysteme
Quelle: IHK
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