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PwC-Maschinenbau-Barometer: Verunsicherung bestimmt die Branche

Künstliche Intelligenz und Roboter als Zukunftstreiber
PwC-Maschinenbau-Barometer: Verunsicherung bestimmt die Branche

PwC-Maschinenbau-Barometer: Verunsicherung bestimmt die Branche
Wesentlicher Innovationstreiber nach Künstlicher Intelligenz seien Roboter. Ihnen komme eine wachsende Bedeutung zu, so die Expert:innen des Maschinenbau-Barometers von PwC. Bild: worradirek/stock.adobe.com

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC) befragt vierteljährlich 100 Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Ergebnis in diesem Quartal: Rund vier von zehn Entscheider:innen blicken besorgt auf die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Dieses Stimmungsbild spiegelt sich konkret auch in der Umsatzprognose für die Gesamtbranche wider. Sie ist nach einem Anstieg zu Beginn des Jahres wieder ins Minus gedreht. Positiver zeigt sich die exportorientierte Branche bei der Erwartung an die Weltwirtschaft.

Inhaltsverzeichnis
1. Umsatzprognose dreht ins Negative
2. Greifende Effizienzmaßnahmen mindern Kostendruck
3. Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch
4. Über das Maschinenbau-Barometer von PwC

Die Verunsicherung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau sei mit Händen zu greifen. Seit Jahresbeginn habe sich der Anteil der Pessimist:innen in den Führungsetagen wieder erhöht. So bewerten die Expert:innen von PwC ihren jüngsten „Maschinenbau-Barometer“.

Umsatzprognose dreht ins Negative

Die Umsatzerwartung für die Gesamtbranche unterstreicht die schwankenden Entwicklungen der letzten Monate und schlägt nach dem positiven Anstieg im vorherigen Quartal wieder ins Minus um. Im Durchschnitt liegt die Umsatzerwartung für das laufende Jahr bei –0,5 % – ein Rückgang um 1,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresbeginn.

Die Prognose der Umsatzentwicklung für das eigene Unternehmen ist ebenfalls unter Druck geraten: Jede:r dritte Maschinenbauer:in erwartet eine rückläufige Entwicklung. Im Schnitt rechnen die Manager:innen mit einem Wachstum von 2,0 %. Während das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft schwankt, identifizieren die Befragten positive Signale auf dem Weltmarkt. Deutlich wird dies auch in Anbetracht der abnehmenden Bedeutung globaler Krisen für das Geschäft. Lediglich jede:r Vierte glaubt noch an eine negative Entwicklung, der Anteil derjenigen, die in den politischen Entwicklungen im Ausland ein Wachstumshindernis sehen, ist ebenfalls stark rückläufig.

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Greifende Effizienzmaßnahmen mindern Kostendruck

Der Anteil der Entscheider:innen, die in den nächsten Monaten mit steigenden Gesamtkosten rechnen, liegt bei 49 %. Das entspricht einem Rückgang um 29 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresbeginn. Damit pendelt sich die Prognose nach einem starken Anstieg in den Corona-Jahren wieder auf einem Niveau wie zuletzt vor dem Ausbruch der Pandemie ein.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die deutschen Unternehmen: Vier von zehn Maschinenbauer:innen nennen steigende Energie- und Rohstoffpreise als Folge des Kriegs für ihr Unternehmen – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorquartal um 14 bzw. 15 Prozentpunkte. Neben der regulatorischen Stabilisierung der Energiepreise, lassen diese Ergebnisse auch Rückschlüsse auf greifende Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen in den deutschen Betrieben zu.

Trotz der rückläufigen Entwicklungen bleiben die Kosten in der Branche herausfordernd: 82 % der befragten Entscheider:innen nennen den steigenden Kostendruck weiterhin als Wachstumshindernis für ihr Unternehmen. Die Maßnahmen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau stehen insgesamt deutlich im Zeichen der Stabilisierung: Vier von zehn der Befragten beabsichtigen, ihre Kosten im kommenden Quartal stabil zu halten.

Ein Blick auf die Investitionsbereitschaft der Branche zeigt ebenfalls, dass stabilisierende Maßnahmen im Vordergrund stehen. Sechs von zehn Entscheider:innen beabsichtigen, ihre Investitionen im kommenden Quartal konstant zu halten. Rund jede:r vierte Befragte plant sogar, Investitionen zu senken.

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Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch

Unter den wesentlichen Innovationstreibern sind insbesondere digitale Technologien von entscheidender Relevanz für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau, gerade im Hinblick auf den internationalen Wettbewerb. Die Digitalisierung hat mittlerweile viele Unternehmensbereiche erfasst, doch schreitet sie je nach Segment mit unterschiedlichem Tempo und Intensität voran.

Die überwiegende Mehrheit der befragten Entscheider:innen (57 %) gibt an, dass die Beschaffung in ihrem Unternehmen bereits stark digitalisiert sei. Ebenso seien die Bereiche Marketing (55 %) und Vertrieb (55 %) stark digitalisiert. Der größte Digitalisierungsbedarf besteht nach wie vor im Bereich Produktion und Montage. Lediglich 37 % der befragten Entscheider:innen geben an, dass diese Bereiche stark digitalisiert seien. Dieser Wert hat sich seit der letzten Befragung vor zwei Jahren nicht verändert.

Vor allem der Einsatz künstlicher Intelligenz weckt hohe Erwartungen in der Branche: 45 % der befragten Unternehmen nennen KI als wesentliche Zukunftstechnologie, die Potenzial hat, die Branche nachhaltig zu verändern. Gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2021 ist die Relevanz von KI nochmals um 9 Prozentpunkte gewachsen und bewegt sich damit an der Spitze der genannten Technologien.

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Beachtenswert ist auch die wachsende Bedeutung von Robotics (44 %) und 3D-Druck (41 %). Zudem haben die Bereiche Big Data (34 %), Cyber Security (19 %) und Digital Twins (15 %) an Bedeutung für die Branche gewonnen. Hinten angestellt bleibt das Potenzial von Drohnen und Blockchain. Lediglich 1 bzw. 2 % der Befragten sind der Meinung, dass diese Technologien einen nachhaltigen Effekt auf die Branche haben werden. Sie bleiben ein Nischenthema.

Über das Maschinenbau-Barometer von PwC

In der Publikationsreihe „Maschinenbau-Barometer“ werden vierteljährlich 100 Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau befragt. Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung spiegelt die Studie die Unternehmenserwartungen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem werden in jeder Ausgabe wechselnde Themen vertieft. (eve)

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