Anlässlich einer Vorstandssitzung am 15. Juli 2021 hat der VDMA-Fachverband Antriebstechnik seine Umsatzprognose aus dem Frühjahr von plus 5 % auf plus 10 % erhöht. Ausschlaggebend hierfür sind die seit Jahresbeginn stark angestiegenen Auftragseingänge, die im Zeitraum Januar bis Mai 2021 bei plus 33 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegen.
Sowohl wichtige Kundengruppen, wie z. B. die Windkraft, Landtechnik, Baumaschinen und Fördertechnik, als auch die wichtigen Exportmärkte USA und China stützen diese Entwicklung. Eine große Herausforderung sowohl für Kunden als auch Lieferanten sind jedoch die Einschränkungen in den globalen Lieferketten, die zu Lieferschwierigkeiten und Kostendruck entlang der Wertschöpfungskette führen.
10 % Umsatzplus erwartet
Die Branche ist trotz dieser Herausforderungen zuversichtlich, das laufende Jahr mit einem Umsatzplus von mindestens 10 % abzuschließen. Aufgrund von Kundenstruktur und Produktvielfalt der Antriebstechnik kann das Wachstum von Unternehmen zu Unternehmen stark variieren. Nach wie vor haben einige Unternehmen im Umfeld der automobilen Zulieferung große Transformationsprozesse vor sich.
Deutsche Fluidtechnik verzeichnet Zuwächse der Auftragseingänge
Der positive Ausblick darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Antriebstechnik in der Nach-Covid-Zeit relativ schnell die Krise durchlaufen hat, aber das hohe Produktionsniveau aus 2018 von knapp 18 Mrd. Euro aus heutiger Sicht nicht vor Ende 2022 zu erreichen ist.
Strategische Themensetzung in der Verbandsarbeit
Wilhelm Rehm, Vorsitzender des Fachverbandes Antriebstechnik im VDMA und Mitglied im Vorstand der ZF Friedrichshafen AG, dazu: „Die Antriebstechnik ist technologisch gut aufgestellt. Die Herausforderungen der Zukunft für unsere Branche werden in den Themenfeldern Digitalisierung – im Prozess, im Produkt und in der Lieferkette – liegen und auf dem großen Gebiet der Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Dies spiegelt sich auch in unserer Verbandsarbeit wider mit den strategischen Linien Drive4Green und Antriebstechnik 4.0.“
VDMA-Präsident: „Globale Vorreiterrolle im Klimaschutz ist möglich“
Hartmut Rauen, Geschäftsführer des Fachverbandes Antriebstechnik im VDMA, ergänzt: „Deutschland ist heute bester Innovationsraum für die Antriebstechnik und will auch bester Produktionsraum bleiben. Die Branche ist hoch engagiert und managt mit ihrer Forschungsvereinigung Antriebstechnik FVA e. V. aktuell ca. 200 Forschungsprojekte an besten Hochschulen, die genau diese Themenstellungen aufgreifen. Aber wir benötigen von einer neuen Bundesregierung genauso wie vonseiten der EU in Zeiten massivster Transformationsprozesse eine transparente Kosten/Nutzen-Abwägung und möglichst marktwirtschaftliche, technologieoffene Rahmenbedingungen. Zudem muss die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes im Zentrum der Politik stehen, um die Potenziale für den Klimaschutz zu heben.“
Antriebstechnik ist größter Fachzweig im Maschinenbau
Die Antriebstechnik ist mit 92.300 Beschäftigten (2020, in Deutschland) größter Fachzweig im Maschinenbau. Die Komponenten und Systeme der Antriebstechnik sind entscheidende Leistungsbausteine. An ihnen fließen Kraft, Drehmoment und Daten in einer Bewegung zusammen.
Durch den seitens des VDMA forcierten Aufbau eines globalen Ökosystems der Industrie 4.0 ist die Branche gut positioniert, wie Rauen ausführt: „Wir arbeiten am digitalen Zwilling, der Machine Information Interoperability, legen Grundsteine für digitalbasierte Prozesse und werden diese auch nutzen, um die Lösungen hin zu einer intelligent vernetzten, klimaneutralen Produktion effizient zu realisieren.“ (bec)
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