Die Produktionstechnik in Aachen ist einsame Spitze. Der einzige im Rahmen der Bundesinitiative geförderte Exzellenz-Cluster für Produktionstechnik startete jetzt an der RWTH.
„Die RWTH belegt deutschlandweit die Spitzenposition in den Ingenieurwissenschaften“, betont Prof. Dr. Christian Brecher. Diese Nachricht sei in der Diskussion um die Elite-Universitäten etwas untergegangen, klagt er. Denn der Professor am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH ist Sprecher des neuen Exzellenz-Clusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“. Im Rahmen der Exzellenz-Initiative der Bundesregierung erhielten die Aachener als einzige den Zuschlag und Fördermittel von knapp 40 Mio. Euro über die kommenden fünf Jahre. Dafür haben sich 18 Professoren aus den verschiedensten Instituten an der RWTH zusammengefunden. Es gehe nun darum, die einzelnen Disziplinen und Systeme in der Produktionstechnik gezielt zu vernetzen, so Brecher. „One-Piece-Flow-Konzepte zum Preis einer Massenproduktion sind umsetzbar“, beschreibt er ein Ziel, um die Produktion am Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Lösungsansätze seien die Individualisierung der Produktion, die Virtualisierung, die Hybridisierung und die Selbstoptimierung der Systeme. So könnte der Produktentstehungsprozess wesentlich verkürzt und der derzeitige Kostennachteil ausgeglichen werden. Prof. Dr. Günther Schuh, ebenfalls vom WZL, prophezeit: „In zehn bis fünfzehn Jahren wird es in Deutschland keine Kostennachteile mehr geben.“ Es werde eine Welle von Rückverlagerung von Produktion nach Deutschland folgen.
Das verpasste Label „Elite-Uni“ wollen die Aachener dennoch nachholen. Brecher: Ich bin mir sicher, das wir das Prädikat in der nächsten Runde erlangen.“ tv
Hightech schlägt den Kostennachteil
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