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Tünkers stärkt mit Nimak-Fügetechnik Angebote im Karosseriebau

Tünkers-Geschäftsführer Olaf Tünkers zur Nimak-Übernahme
Diese Chancen sieht Tünkers mit Nimak

Schweiß- und Dosiertechnik sind für Tünkers Maschinenbau gerade mit Blick aufs Fügen von Karosseriebauteilen wichtige Lösungen, aber nicht nur. Olaf Tünkers erläutert die Erwartungen und Chancen, die für Tünkers mit der Übernahme des Fügetechnik-Spezialisten Nimak einhergehen.

Im Juli hat Tünkers Maschinenbau das auf Schweiß- und Dosiertechnik spezialisierte Unternehmen Nimak übernommen. Herr Tünkers, was versprechen Sie sich von der Übernahme?

Die Tünkers-Gruppe ist auf Wachstum ausgerichtet. Neben völlig neuen Geschäftsbereichen wie den fahrerlosen Transportsystemen (FTS) entwickeln wir auch unsere traditionellen Geschäftsfelder wie die Verbindungstechnik durch den aktuellen Zukauf. Gemeinsam mit Nimak sind wir für die Automobilindustrie und deren Zulieferer ein noch stärkerer Partner.

Was zeichnet Nimak vor allem aus?

Das 1965 gegründete Unternehmen Nimak hat sich im Laufe der Jahre zum größten deutschen Hersteller sowie zu einem weltweit bedeutenden Anbieter von Widerstandsschweißtechnik entwickelt. Nimak ist der einzige Anbieter auf dem Weltmarkt, der sowohl Widerstandsschweißtechnik als auch Klebetechnologie aus einer Hand anbietet. Das Produktprogramm beinhaltet Roboter- sowie Handschweißzangen, Automationslösungen, Sonderanlagen und Klebe- sowie Dosiertechnik. Nimak ist weltweit der einzige Anbieter, der für alle Premium-Hersteller in der Autoindustrie freigegeben ist, kundenspezifische Standards bei den Schweißzangen zu erfüllen. Zudem kann Nimak auf eine lange Historie zurückblicken. Schließlich gilt das Unternehmen als Erfinder der Roboterschweißzange, ohne die heutzutage weltweit keine großvolumige Automobilproduktion denkbar wäre.

Profitiert Tünkers vor allem von Nimaks Schweiß-Knowhow? Und welche Bedeutung hat das Kleben und Dosieren?

Gerade im Rohkarosseriebau ist die Schweißtechnik nach wie vor die bedeutendere Technologie, aber die Klebe-/Dosiertechnik wird an Bedeutung gewinnen und uns auch Zugang zu anderen Industrien bescheren.

Im Fokus: Karosseriebau und Großprojekte der Automobilindustrie

Wobei Tünkers bereits über Lösungen fürs Schweißen und Dosieren verfügt.

Die Helu-Schweißtechnik und Tünkers-Nickel-Dosiertechnik werden vom neuen Verbund profitieren. Die großen Projekte der Automobilindustrie und damit verbundene Entwicklungen lassen sich in einer starken Gruppe natürlich besser stemmen.

Welche Synergien sehen Sie?

Durch die Integration der Nimak mit Helu und Tünkers-Nickel sowie Tünkers-Verbindungstechnik entsteht ein sehr starkes Geschäftsfeld. Die Kompetenzen ergänzen sich. Vor allem können wir aber als Gruppe den Markt weltweit viel besser abdecken. Wir sind in allen traditionellen Automobilländern stark vertreten. Jetzt kann auch Nimak voll auf diese Vertriebs- und Serviceinfrastruktur zurückgreifen. Synergien sehen wir natürlich auch in den Konstruktionsabteilungen und der Produktion .

Was sind die nächsten Schritte zur erfolgreichen Integration der Nimak?

Nimak wird in die weltweite Service- und Vertriebsstruktur von Tünkers miteingebunden und kann dadurch Märkte und Kunden bedienen, die für Nimak bislang nicht adressierbar waren. Dadurch soll ein signifikantes Umsatzwachstum in den nächsten Jahren generiert werden. Zudem wird durch die Bündelung der bisherigen Marken Tünkers-Nickel und Helu unter einem Dach die Kernkompetenz von Nimak im Bereich Schweißen und Kleben weiter erhöht.

Auf welche industriellen Anwendungen zielen Sie besonders?

Einerseits zielen wir auf Hightech-Anwendungen, insbesondere auf Lösungen für den modernen Multimaterialmix. Andererseits wird Nimak auch für Standardanwendungen preiswerte Lösungen anbieten, die aber in Hinsicht auf Qualität und Produktionsergebnis den Hightech-Anwendungen in nichts nachstehen werden.

Und das hauptsächlich für die Automobilindustrie?

Hauptkundenkreis ist und bleibt die Automobilindustrie, denn in keiner weiteren Branche wird so viel geschweißt und geklebt. Aber auch Hersteller von Möbeln, Großküchen, weißer Ware oder dem Stahl- und Anlagenbau sind und bleiben Zielkunden der Nimak. So liefert Nimak zum Beispiel hochmoderne Automationsanlagen, die fast vollautomatisch im 24/7-Betrieb Schaltschränke produzieren.

Fügetrends im Karosseriebau: Multimaterialmix und Elektrofahrzeugproduktion

Was sind denn die Füge-Trends im Karosseriebau? Ist Multimaterialmix für Sie eine wichtige Richtung?

Multimaterialmix ist immer noch ein gängiger Trend im Karosseriebau. Aber auch die zunehmende Elektrifizierung von Fahrzeugen bringt besondere Herausforderungen für die Schweiß- und Klebetechnik mit sich. Insgesamt ist zu beobachten, dass die Anzahl der Schweißpunkte pro Karosse zurückgeht, dafür aber die Länge von Klebenähten überproportional zunimmt.

Stellen Sie sich auch auf ein Thema wie Batteriefertigung ein?

Wir sind bereits stark im Karosseriebau der neuen Elektromodelle engagiert. Und wir erwarten gerade bei Elektrofahrzeugen eine weitere Automation in der Endmontage, zu der wir Komponenten beisteuern können. Bei der Batteriefertigung stehen bei uns die Gehäuse im Fokus. Wir sehen uns insgesamt für den Technologiewandel hin zur Elektromobilität gut gerüstet.

Was sind für Sie strategische Themen, die Tünkers in nächster Zukunft besetzen kann?

Wir haben gezeigt, dass wir uns sehr schnell auf neue Technologien einstellen können und unser Erfindergeist ungebrochen ist. Aktuell experimentieren wir zum Beispiel mit Drohnen für die innerbetriebliche Logistik. (sc)

Kontakt:

Tünkers Maschinenbau GmbH
Am Rosenkothen 4-12
D-40880 Ratingen
Telefon: +49(0)2102/4517-0
Telefax: +49(0)2102/4517-9999
E-Mail: info@tuenkers.de
www.tuenkers.de

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