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Durch Smart Design schneller zur Smart Factory

Baumanagement
Durch Smart Design schneller zur Smart Factory

Ebenfalls möglich, wenn auch in diesem Fall nicht eingesetzt: Eine vorherige Umweltanalyse des Standortes zur Bestimmung der idealen Konstruktion des Gebäudes. Autodesk Forma bietet zugängliche und benutzerfreundliche Umweltanalysen, die in wenigen Minuten durchgeführt werden können – von Solarmodulen (in Entwicklung) und Sonnenstunden bis hin zu Mikroklima und Betriebsenergie. Durch die Nutzung von Technologien wie Cloud Computing und maschinellem Lernen können hier Analysen per Knopfdruck vorgenommen werden, die früher allenfalls mit sehr viel Aufwand zu realisieren waren.

Im polnischen Legnica entsteht auf circa 50.000 m2 ein Produktionsstandort für Wärmepumpen, mit dem das Unternehmen die aktuell hohe Nachfrage bedienen will. Vor Anfang an war klar: Der Bau soll schnell gehen, denn man will die eigenen Kapazitäten möglichst schnell und effizient erweitern.

Die Entwurfsplanung startete im September 2021, im Juni 2022 erfolgte die Grundsteinlegung. Dieses Tempo war möglich, weil alle Gewerke, die am Bau beteiligt waren, auf ein digitales 3D-Gesamtplanungsmodell zugreifen und somit die Zusammenarbeit auf einem neuen Level stattfinden konnte. Das Gesamtplanungsmodell wurde in der Autodesk Construction Cloud, einer cloudbasierten Lösung für das Baumanagement, bereitgestellt und immer wieder angepasst. Über die Software läuft auch die Projektkontrolle. Für die Kollisionskontrolle wurde Autodesk Navisworks eingesetzt. Sie sorgt dafür, dass die Arbeiten auf der Baustelle reibungslos ablaufen. Erkennt ein Team Probleme am Modell oder Fehlplanungen, kann dies im Frühstadium der Bauplanung behoben werden. Nötige Veränderungen werden vorgenommen, zu dem haben jederzeit alle Zugriff. So sind alle Projektbeteiligten immer auf dem aktuellen Stand der Planung. Die sonst notwendigen, aufwändigen Ursachenklärungen und Fehlerbehebungen sollen so stark vereinfacht werden, der Prozess ist effizienter und die Kosten werden reduziert, weil nicht erst bei der Ausführung klar wird, wo unter Umständen fehlerhaft geplant wurde.

Dieser rundum “smarte” Planungs- und Bauprozess ermöglicht außerdem einen sehr schnellen Produktionsbeginn nach Baufertigstellung, weil auch die Verantwortlichen für die Maschinen und Anlagen auf das digitale Modell zugreifen und detailliert einschätzen können, wann und wie während der letzten Bauphase schon ein Teil der Maschinen und Anlagen installiert werden kann. Die Arbeit an einem gemeinsamen digitalen Modell ermöglicht die Zusammenarbeit in einem silofreien Ökosystem. Das ist der nächste Entwicklungsschritt für Design- und Make-Branchen wie Architektur, Ingenieurwesen, Bauwesen und Betrieb (AECO). Dafür hat Autodesk eine digitale Plattform geschaffen: Über die cloudbasierte Plattform werden alle Akteure miteinander verknüpft, indem sie auf denselben Datenpool zugreifen. Das sorgt für eine hohe Transparenz über den gesamten Design- bis hin zum Lieferungsprozess, eine vollkommen neue Art der branchenunabhängigen Kollaboration und letztlich überzeugende Ergebnisse. Ein weiterer Vorteil des digitalen Zwillings: Er ermöglicht die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten schon in der Planungsphase. Anhand der Objekteigenschaften, die im digitalen Modell erfasst werden, lassen sich Verbräuche und Emissionen voraussagen. Damit bietet die digitale Planungsmethode Architekten und Ingenieuren die Möglichkeit, Nachhaltigkeitsfaktoren schon beim Entwurf mitzudenken, zu optimieren und in die frühen Phasen der Planung zu übernehmen – und Viessmann einen Schritt weiter in Richtung des selbstgesetzten Nachhaltigkeitsziels: die CO2-Neutralität in der Fabrik.

Für die Bauplanung wurden mehrere Planungsprodukte von Revit und AutoCAD eingesetzt. Revit leistet eine 2D- wie auch 3D-Modellierung eines bauteilorientierten Gebäudemodells und ermöglicht den Datenaustausch über die Branchenstandardformate. Auch Augmented, Mixed und Virtual Reality sowie Laserscans kamen zum Einsatz. „Mit dem neuen Fabrikgebäude in Legnica wird der Beweis dafür angetreten, dass jetzt zusammenwächst, was zusammengehört: Die digitalen Modelle der Produktionsgebäude und die Fabrikplanung für das Kerngeschäft“, sagt Norbert Schmidt, Digital Factory Expert bei Viessmann und Berater für das Bauprojekt in Legnica. Insgesamt ermöglichen digitale Tools für die Bauplanung eine modernere, effizientere und qualitativ hochwertigere Herangehensweise an Bauprojekte. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung und des Fortschritts in der Baubranche, bergen aber auch für Bauherren zahlreiche Vorteile. Sie tragen dazu bei, den Bauprozess effizienter, genauer und kosteneffektiver zu gestalten, ermöglichen fortlaufende Analysen der gesamten Daten während des Bauprozesses und eine umfassende Kontrolle von Risiken, Ausführung und Änderungen. Sie erleichtern zudem die Dokumentation und Archivierung des Projektes. Das kommt den Bauenden vor allem später zugute: Viessmann will das digitale Abbild seiner Fabrik beispielsweise auch nach Baufertigstellung nutzen. Geplant ist, das geschaffene Fabrikmodell in einen digitalen Zwilling für das Facility Management zu überführen. So können Verantwortliche frühzeitig erkennen, wann eine Maschine kaputt gehen kann oder Reparaturen am Gebäude notwendig sind und kann diese frühzeitig angehen und nicht erst, wenn bereits der Ernstfall eingetreten ist und die Produktion stillsteht. (hw)

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