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Robuste, kompakte und steckbare Backup-Systeme

Einsatz von SD-Flashspeicherkarten in der Automationspraxis
Robuste, kompakte und steckbare Backup-Systeme

SD-Flashspeicherkarten können große Datenmengen auf kleinstmöglichem Raum speichern und dauerhaft vorhalten. Auch in industriellen Anwendungen lassen sich diese Vorteile nutzen, jedoch sind weitaus höhere Anforderungen gefragt.

Für ihren Einsatz in der Industrie müssen SD-Flashspeicherkarten höchsten Ansprüchen genügen und einwandfrei funktionieren. Erfüllen sie diese Voraussetzungen, lässt sich mit ihnen in der Automationspraxis zum Beispiel die Wartung und Optimierung von Anlagen vereinfachen, die Sicherheit der Datenhaltung steigern und auf zusätzliche Tools verzichten. Ein Vorteil für viele Anwender von Automationsgeräten ist es, über alle Daten, Programme und Dokumentationen vor Ort an der Maschine, beziehungsweise dort, wo Steuerungen installiert sind, zu verfügen. Fällt beispielsweise eine Steuerung aus, die vor Jahren konfiguriert und programmiert wurde, kann mit einem Vor-Ort-Backup schnell und effizient die Konfiguration wiederhergestellt werden. Auch eine Erweiterung der Anlage mit einer neuen Steuerung lässt sich wesentlich schneller realisieren. Mit normalen SPS-Konfigurationstools ist das kaum zu lösen, weil dafür bei jeder Steuerung ein Rechner mit dem Anwenderprogramm vorhanden sein müsste.

Mit der SD-Flashspeicherkarte sind alle Dateien und Informationen sowie der aktuellste Projektstand direkt an der Maschine oder Anlage vorhanden. Das Anwenderprogramm kann mittels Programmierungstool in die SD-Flashspeicherkarte geladen werden. Sämtliche Hardware-Einstellungen werden ebenfalls im Flashspeicher abgelegt. Diesen Vorteil nutzt auch der russische Flughafen Vnukovo in Moskau für sich. Dort werden Flashspeicherkarten als Backup-Speicher für die gesamte Applikation und Konfiguration sowie für die lokale Datenerfassung und Zwischenlagerung in der Steuerung benötigt. Beim Austausch von Steuerungen oder bei der Weiterverbreitung des Programms wird die Flashkarte einfach in die neue Steuerung eingesetzt, die dann sofort und ohne die Nutzung spezifischer Tools wieder funktionsbereit ist.
Darüber hinaus kann mit einem kommerziellen Card-Reader der Inhalt einer SD-Flashspeicherkarte auf einen PC übertragen werden. Dort kann der Nutzer gespeicherte Dateien entpacken und weiterverarbeiten oder auch neue Dateien (beispielsweise neue Maschinen oder Prozessparameter) dem Filesystem hinzufügen. Im SD-Flashspeichermodul lassen sich beliebige Prozesspunkte (Temperaturen, Druck, Energieverbrauch, Schaltzustände oder Systemmeldungen ) aufzeichnen. Dabei können die Daten kompakt in binärer Form oder auch in einem IT-kompatiblen ASCII-Format in CSV-Dateien gespeichert werden. Die großen Speicherkapazitäten machen die SD-Flashspeicherkarten auch über einen langen Zeitraum unabhängig von einem zusätzlichen externen Speichersystem wie Datenlogger oder gar PC-Systeme. Auf deren Vorhaltung kann beim Einsatz der Speicherkarten verzichtet werden.
Ein eindrückliches Beispiel für die effiziente Nutzung der SD-Flashspeicherkarte im Bereich Gebäudeautomation ist das Sourasky Medical Center in Tel Aviv. Dabei handelt es sich um eines der größten Krankenhäuser in Israel. Der Systemintegrator L.C.S. hat bei diesem Projekt die Datenerfassung mit Hilfe der SD-Flashspeicherkarte als industriellem Massenspeicher realisiert. Die gespeicherten Daten auf der SD-Karte, zum Beispiel Trends, Alarme oder Ereignisse, werden dann für weitere Arbeiten genutzt. So ist etwa die Historie aller erfassten Werte verfügbar. Der Schaltschrank, in dem die Steuerungen und auch die SD-Flashspeicherkarten gesteckt sind, befindet sich auf dem Dach des Gebäudes und ist auch extremer Witterung wie beispielsweise großer Hitze ausgesetzt. Wichtige Voraussetzung war hier deshalb die robuste industrielle Qualität der eingesetzten Speicherkomponenten.
Die Daten können nicht nur lokal auf der Steuerung abgelegt werden, man kann diese auch an eine zentrale Datenbank weiterleiten. Für die Management-Systeme, sei es ein großes ERP-System wie SAP oder ein kleines auf Basis von Excel, müssen die Informationen mit einem beliebigen Automationsgerät einfach und sicher austauschbar sein. Das wird mit den von allen Betriebssystemen unterstützten CGI-Befehlen und dem ebenfalls überall verstandenen CSV-Datenformat erreicht. Diese Datenhaltung – Daten lokal auf der SD-Karte und zentral in einer Datenbank – erhöht die Datensicherheit deutlich.
Auch als Ersatz von Leitsystemen kann die SD-Flashspeicherkarte eingesetzt werden. Die Ceratizit Deutschland GmbH, ein Hersteller für gesinterte, ultraharte CNC Werkzeuge, nutzt hierfür die Saia PCD3 Steuerung mit SD-Flashspeicherkarte/-Modul für Daten- und Programmspeicher bis 1 Gigabyte. Der Automationsserver, der sich auf jeder Steuerung von Saia-Burgess befindet, kann in Verbindung mit einer SD-Flashspeicherkarte ein PC-basiertes Leitsystem ersetzen. Jedes beliebige Gerät mit Browser – und damit jeder Benutzer – kann lokal oder remote auf die Daten der Steuerung zugreifen und Historie oder Alarme anzeigen. Das erleichtert den Service und macht den Betrieb schlanker und kostengünstiger.
Saia-Burgess bietet seinen Kunden schon seit vielen Jahren die vielfältigen Vorteile der robusten und kompakten steckbaren SD-Flashspeicherkarten, um damit moderne Speicher- und Datenstrukturen der IT-Welt mit der industriellen SPS-Qualität seiner Steuerungen und Bedienpanels in der Automatisierung von Maschinen und Anlagen zu verbinden. Für die Speicherung der Daten können bis zu 4 Gigabyte industrielle SD-Flashspeicher pro Saia PCD-Steuerung modular gesteckt werden. Die SD-Flashspeicherkarten genügen höchsten industriellen Anforderungen und sind auch langfristig lieferbar.
Jürg Beyeler, Technical Product Management, Saia-Burgess Controls AG, Murten, Schweiz
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