Die Kupferindustrie emanzipiert sich zunehmend von ihren klassischen Anwendungsfeldern. Nach Angaben des Deutschen Kupferinstituts e. V. in Düsseldorf, das als Teil des globalen Kupfer-Netzwerks Copper Alliance agiert und etwa 50 Mitgliedsfirmen hat, laufen über ein Dutzend Forschungsprojekte mit dem Ziel, verstärkt Branchen wie Gesundheit, Automotive und Alternativenergien zu erschließen. Entsprechende Forschungen, so Geschäftsführer Dr. Anton Klassert, würden mit Fördergeldern von über einer Million Euro unterstützt, unter anderem bereitgestellt von BMWi und DFG. Da diese Branchen zunehmend auf das Halbedelmetall und die daraus entstehenden Legierungen (wie Bronze, Messing, Neusilber) setzen, sollen gerade industrierelevante Anwendungen und die Anforderungsoptimierung von Kupfer vorangetrieben werden. Vor allem im Bereich der antimikrobakteriellen Oberflächen, eine ohnehin typische Kupfer-Eigenschaft, seien vielversprechende Innovationen umgesetzt worden, sagt Klassert.
Dass Kupfer aufgrund seiner guten elektrischen Leitfähigkeit auch zur Optimierung regenerativer Energien beitragen kann, zeigt eine Entwicklung des Nemo-Netzwerks LeiFaK – Leichtbau mit faserverstärkten Kunststoffen: Die Idee, Rotorblätter von kleineren Windkraftanlagen mit einem dünnen Kupferstreifen als Blitzschutz zu versehen, um teuren Anlagenausfall zu verhindern.
Teilen: