Mit dem Einstieg in den Bau von Windkraftanlagen schafft sich der Pressenbauer Schuler ein neues Standbein. Zunächst werden die Göppinger komplette Windenergieanlagen für den Einsatz in Deutschland entwickeln und produzieren.
Mit dem Bau kompletter Windkraftanlagen will der Pressenhersteller Schuler von der Automobilindustrie unabhängiger werden. Der Prototyp einer Anlage mit einer Nennleistung von 2,7 MW für Zonen mittlerer Windgeschwindigkeiten, wie sie im Binnenland vorherrschen, soll diesen Herbst in den Erprobungsbetrieb gehen. Nach der Zertifizierung ist für 2011 die Produktion einer Nullserie mit insgesamt sechs Anlagen geplant. Die Serienfertigung soll dann 2013 in Erfurt beginnen. Mittelfristig will Schuler auch den internationalen Markt bedienen.
Laut dem Vorstandsmitglied Joachim Beyer haben die Göppinger vor über drei Jahren damit begonnen, den Windkraftsektor systematisch zu untersuchen. „Dabei haben wir festgestellt, dass unsere Kompetenzen aus dem Bereich des Großanlagenbaus in vielen Aspekten den Anforderungen in der Windenergiebranche entsprechen. Außerdem zeichnet sich im Markt ein Technologiewechsel hin zu wartungsarmen, getriebelosen Anlagen ab.“ Hier könne Schuler sein Know-how beim Entwickeln komplexer elektromechanischer Systeme und hochmomentiger Antriebssysteme eins zu eins übertragen, betonte Beyer.
Indessen haben die Krise in der Autoindustrie und ein Sparprogramm Schuler im Geschäftsjahr 2008/2009 ein Konzernergebnis von -64,9 Mio. Euro (Vorjahr: +8,6 Mio. Euro) beschert. Der Umsatz sank von 966,1 Mio. Euro auf 823,1 Mio. Euro. Besserung zeichnet sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10 ab. Mit rund 150 Mio. Euro habe sich der vorläufige Auftragseingang gegenüber den vorherigen Quartalen stabilisiert.
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