Die ökonomische Betrachtungsweise von Produktionsprozessen verhindert das tiefgehende Verständnis für reale Verbräuche und Emissionen der technischen Fertigung. Lebenszyklusbasierte Lösungen sparen Ressourcen und reduzieren Emissionen.
Der Bedarf an Industriegütern wird in den kommenden Jahrzehnten enorm steigen. Das starke Wachstum der Weltbevölkerung und die wachsende Anzahl an Industrienationen erhöhen die Nachfrage nach Rohstoffen, die knapper und teurer werden. Die Folge: Der Anteil der Rohstoffkosten an den Gesamtherstellkosten liegt oftmals deutlich über dem Kostenfaktor Arbeit.
Die Zunahme der Produktionsaktivitäten führt auch zu hohen Emissionen, die wiederum das ökologische System beeinflussen. So rückt die Verbesserung der Ressourceneffizienz auch in der Produktion verstärkt in das Zentrum der Betrachtung.
Ansatzpunkte für eine energie- und ressourceneffiziente Produktion ergeben sich in allen Phasen des Produktlebenszyklus. Um jedoch die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Spitzenposition der deutschen Industrie zu sichern und auszubauen, müssen insbesondere innovative energie- und materialeffiziente Lösungen in der Fertigung gefunden werden. Der dazu notwendige Forschungsbedarf liegt in der Entwicklung von Planungs- und Bewertungsmethoden, mit denen die schnelle und effiziente Analyse, Bewertung und Optimierung der Ressourceneffizienz von Einzelprozessen und Prozessketten möglich ist.
Wenn die Fertigung aus ökologischer und ökonomischer Sicht optimiert werden soll, sollte eine selektive Ökobilanz angewendet werden, in der nur die Lebenszyklusphasen betrachtet werden, die durch eine Veränderung in der Fertigung beeinflusst werden.
Des Weiteren liegt der Forschungsbedarf in der Weiterentwicklung der Fertigungstechnologien selbst, um möglichst energie- und ressourceneffizient ein Produkt zu bearbeiten, aber auch um möglichst effektive Produkte herzustellen, die über die gezielte Ausnutzung fertigungsbedingter Produkteigenschaften selbst eine energie- und ressourceneffiziente Nutzung ermöglichen.
Die erfolgreiche Einführung einer Prozessveränderung erfordert ausgehend von einer genauen Analyse von Bearbeitungsaufgabe und Bearbeitungsbedingungen eine sehr sorgfältige Abstimmung von Werkzeugen, Bearbeitungsparametern und Prozessbedingungen.
Obwohl die energie- und ressourcenschonende Produktion aus betriebswirtschaftlicher Sicht als besonders relevante Bilanzhülle angesehen werden muss, darf die Energie- und Ressourcenbilanzierung über den gesamten Lebenszyklus auf keinen Fall vernachlässigt werden, da diese aus Umwelt- und Kundensicht die höchste Priorität hat. Lb/hw
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