Die EU-Kommission hat die Verwendung des Steckers vom Typ 2 zur gemeinsamen Norm für ganz Europa erklärt. Damit lassen sich Elektroautos künftig unabhängig vom Hersteller und Standort aufladen.
Europaweit hat jetzt der Typ-2-Stecker als einheitlicher Ladestecker für Elektroautos das Rennen gemacht. Das von der Europäischen Kommission geschnürte Maßnahmenpaket zum Aufbau alternativer Tankstellen in ganz Europa erstreckt sich auch auf „gemeinsame EU-weite Standards für die erforderliche Ausstattung“. Mit dem Votum der EU ist die Unsicherheit über die Wahl der ,richtigen‘ Steckvorrichtung beendet.
Hierzulande wird der Typ-2-Stecker bereits eingesetzt, schon 2009 wurde er als deutscher Vorschlag in die internationale Normung eingebracht. Der Vorschlag der Kommission schreibt nun für jeden Mitgliedsstaat eine Mindestzahl von Ladestationen mit einem einheitlichen Ladestecker vor. Ab 2020 sollen etwa in Deutschland 150 000 Ladestationen öffentlich zugänglich sein, 2011 waren es erst knapp 2000. Neben Deutschland sind Frankreich, die Niederlande, Spanien und das Vereinte Königreich auf diesem Gebiet führend.
Charakteristisch am Typ-2-Stecker ist, dass er neben dem ein- auch das dreiphasige Laden unterstützt, mit dem deutlich höhere Ladeleistungen und kürzere Ladezeiten möglich sind. Zwar favorisieren japanische und amerikanische Firmen den Stecker vom Typ 1, der keine Drehstromladung erlaubt und deshalb nur das einphasige Laden ermöglicht. Die Autobauer aus diesen Ländern haben sich jedoch laut Angaben des VDE darauf geeinigt, ihre in Europa angebotenen Fahrzeuge bis 2017 mit dem Typ-2-Stecker auszurüsten.
Der jetzt für Europa genormte Typ-2-Stecker hingegen beherrscht alle Leistungsklassen weltweit: von der einphasigen Wechselspannung im privaten Haushalt bis zum leistungsstarken dreiphasigen Anschluss mit 63 A. Da einige Länder wie Frankreich einen Berührungsschutz für Ladesteckdosen forderten, gibt es die Typ-2-Ladesteckdose mit und ohne Shutter (siehe Bild). Grundsätzlich erfüllt diese Steckdose die Anforderungen an den Berührungsschutz IP XXB und erfüllt damit in vollem Umfang die Anforderungen der Norm IEC 62196-2.
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