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Mehr Effizienz im Gebäude

Energieeffizienz
Mehr Effizienz im Gebäude

Mehr Effizienz im Gebäude
Ein Großteil des Gebäudebestands sind Nichtwohngebäude, die aufgrund Ihrer Größe, Ihres Zustands sowie der jeweiligen Nutzung oftmals enorme Energieeffizienzpotenziale aufweisen. Bild: FGK
Sparmaßnahmen | Nichtwohngebäude wie Hotels, Schulen oder Industriehallen sind für fast 40 % des Verbrauchs aller Gebäude in Deutschland verantwortlich. Da lohnt es sich, über Energieeffizienz nachzudenken.

Hans-Ulrich Tschätsch Fachjournalist in Essen

Auch wenn Politik und Öffentlichkeit im Hinblick auf die Umsetzung der Energiewende immer noch fast ausschließlich über die Energieerzeugung und -verteilung diskutieren, rückt der Fokus nun stärker auf den Gebäudesektor. In diesem Bereich liegen enorme Einsparpotenziale. Dies gilt erst recht, wenn man sich vor Augen führt, dass die technischen Lösungen zur Dekarbonisierung des Gebäudebereichs bereits vorhanden sind. Klar ist auch: Werden die ambitionierten Ziele im Gebäudesektor nicht erreicht, wird das Projekt Energiewende scheitern.
Ein Großteil des Gebäudebestands in Deutschland sind vor allem Nichtwohngebäude, die aufgrund Ihrer Größe, Ihres Zustands sowie der jeweiligen Nutzung oftmals enorme Energieeffizienzpotenziale aufweisen. Obwohl der Anteil dieser meist deutlich größeren Gebäude bei nur knapp 10 % liegt, vereinen sie über ein Drittel des Gebäudeenergiebedarfs. Nach Ansicht von BDI-Experten neigt die Politik dazu, nach öffentlichkeitswirksamen Allheilmitteln zur Lösung von Problemen zu suchen. Gerade im Bereich der Gebäudeenergieeffizienz ist dies jedoch nicht möglich. Für alle Gebäudetypen müssen passgenau die richtigen Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Große Gebäude müssen anders behandelt werden, als kleinere Wohngebäude. Der Gebäudebereich ist also kleinteilig. Deshalb benötigt er langfristige Sicherheit und Planbarkeit für Investoren genauso dringend wie eine attraktive Förderkulisse. „Der Energieverbrauch in Deutschland lässt sich nur dann spürbar verringern, wenn die Energieeffizienz von Gebäuden deutlich verbessert wird. Sie ist zentral für das Gelingen der Energiewende“, sagte Holger Lösch, Mitglied der BDI-Geschäftsführung, auf dem letzten BDI-Energieeffizienzkongress in Berlin. Bislang habe der Ausbau der erneuerbaren Energien im Mittelpunkt gestanden. Nun sei es höchste Zeit für eine „Effizienzwende“ im Gebäudebereich. Um das angestrebte Ziel zu erreichen seien kurzfristig steuerliche Anreize für mehr Investitionen privater Eigentümer unerlässlich, denn allzu oft seien Energieeffizienzmaßnahmen ohne solch einen Impuls nicht wirtschaftlich umsetzbar.
„Ein Gesamtkonzept für mehr Energieeffizienz muss vor allem die Nicht-Wohngebäude mit überdurchschnittlich hohem Energieverbrauch in den Fokus nehmen. Das hätte eine klare Vorbildfunktion“, so Lösch. Anlass für eine Sanierungswelle könnte zudem eine grundlegende Vereinfachung der Energieeinsparverordnung (EnEV) sein. Auch ein investitionsfreundliches Miet- und Vergaberecht könne einen Beitrag leisten.
Wegen des generell hohen Energieverbrauchs in Gebäuden stellten der Fachverband Gebäude-Klima und der Herstellerverbands Raumlufttechnische Geräte die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Laut einer Studie wurden 2013 in Deutschland allein in Nichtwohngebäuden durch die Wärmerückgewinnung rund 20,1 TWh Wärme zurückgewonnen, wodurch umgerechnet 5,83 Mio. t CO2 eingespart wurden. Im Vergleich dazu stellten Wärmepumpen, Solar- und Geothermie 2013 im gesamten Gebäudebereich rund 24,8 TWh an regenerativer Wärme bereit.
Zentrale Raumlufttechnische Anlagen mit Wärmerückgewinnung spielen daher eine Schlüsselrolle für Energieeffizienz und Behaglichkeit in Nichtwohngebäuden. Sie heizen, kühlen, be- und entlüften nicht nur, sondern gewinnen auch inzwischen rund 70 % der Wärme aus dem Gebäude wieder zurück, die ansonsten über geöffnete Fenster ungenutzt in die Umgebung entweichen würde. Die genannten Einsparungen für das Jahr 2013 können bis 2020 ohne weiteres verdoppelt werden. Diese Erfolgsmeldungen wurden nun in der angesprochenen Studie veröffentlicht. •
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