Mit einem neuen Bildverarbeitungssystem des Herstellers Biber ist es jetzt möglich, eine optische Verschleißmessung im Gießkanal von Stahlgießpfannen für Stranggießanlagen durchzuführen. Die feuerfesten Schiebeplatten zum Verschließen des Kanals halten nur wenige Zyklen aus und wurden bislang manuell mit einem Haken überprüft.
Die nicht mehr zeitgemäße Vorgehensweise wurde durch eine genauere Prüfmethode ersetzt. Möglich ist das mit dem neuen tragbaren Prüfgerät, das mit einer integrierten Kamera ausgestattet ist. Diese blickt durch ein Rohr über einen Spiegel auf die Innenwand des Gießkanals. Mit einem Tablet-PC werden in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Prüfgeräts einzelne Kamerabilder automatisch aufgezeichnet, gespeichert und nach einer vollen Umdrehung des Rohres im Gießkanal zu einem Panoramabild vom Umfang des Arbeitsbereichs zusammengefügt. Dadurch wird eine zuverlässige Materialprüfung möglich. Die Tauglichkeit des Gießkanals für weitere Produktionszyklen kann sicher festgestellt oder ausgeschlossen werden. Das System lässt sich in eine Automatisierungslösung am Pfannen-Serviceplatz einbinden. Alle Messungen werden exakt dokumentiert. Dadurch lassen sich Verschleißursachen feststellen und Testreihen für Material-Neuentwicklungen besser beurteilen. Das mobile Gerät eignet sich für den Einsatz an mehreren Arbeitsstationen. Hard und Software wurden von den Berliner Spezialisten entwickelt beziehungsweise passend für die Anwendung ausgelegt. Die Kamera und die Elektronik-Baugruppen sind in eine massive Box eingebaut, an deren Vorderseite das Messrohr angeflanscht ist. Oberhalb der Box ist der Tablet-PC angebracht. Ein Handrad zur Drehung des Geräts und ein drehbarer Ballengriff zur Unterstützung sind auf einem Rohr am hinteren Teil des Kameragehäuses montiert. Nach dem Einführen des Spiegelrohres in den Gießkanal wird das Gerät so ausgerichtet, dass ein Winkel von null Grad angezeigt wird. Ein Tippen auf die Schaltfläche „Start“ genügt, um die Aufnahme einer Bildserie anzustoßen. Anschließend wird das Messgerät langsam und gleichmäßig um 360 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Die Bilder werden automatisch aufgenommen und gespeichert. Das Panoramabild des Gießkanals wird über ein Ergebnisfenster eingeblendet. Dabei dauert die Berechnung des Ergebnisbildes bei 16 Einzelbildern etwa eine halbe Minute. ub
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