Der Messtechnik-Spezialist Blum-Novotest bringt mit dem TC76-Digilog den weltweit ersten Messtaster für den Einsatz in der Werkzeugmaschine auf den Markt, der die Digital- und Analogtechnik in sich vereint.
Messtaster sind normalerweise das, was der Name meint: Taster. Berührt die Tastspitze die Werkstückoberfläche, wird ein Schaltsignal generiert. Analoge Messtaster, die die Auslenkung des Tasteinsatzes messend auswerten und nicht nur ein digitales Ein/Aus-Signal liefern, waren bisher sehr groß, kostspielig und meist nur in Koordinatenmessmaschinen zu finden. Mit dem neuen Produkt stellt das Unternehmen einen Messtaster vor, der Digital- und Analogtechnik in einem Gerät zusammenführt. Handelsübliche Messtaster geben ein digitales Signal an die Maschinensteuerung weiter. Dieses wird bei den Blum-Messtastern über ein rotationssymmetrisches Messwerk und der Abschattung einer Miniaturlichtschranke generiert. Sobald die Maschinensteuerung dieses Schaltsignal erkennt, liest sie die Koordinaten der Achsen aus und berechnet daraus die Position des gemessenen Punktes im Arbeitsraum.
Blum hat diese Technik weiterentwickelt. Die Idee ist einfach: Wenn man den Beginn der Abschattung der Lichtschranke messen kann, dann muss es auch möglich sein, den prozentualen Anstieg der Abschattung auszuwerten. Damit lässt sich ein analoges Signal generieren, das den Einsatzbereich von Messtastern im Bearbeitungszentrum erweitert und zudem Zeit einsparen kann. Dabei ist der Messtaster im mechanischen Anschluss kompatibel zu den Modellen mit Befestigungsgewinde. Und das digitale Messen ist natürlich nach wie vor möglich.
Vorteile bietet das analoge Messen immer dann, wenn es um die Beurteilung von Flächen oder Linien geht – zum Beispiel wenn eine Werkstückoberfläche auf Bearbeitungsfehler hin überprüft werden soll. Bei Nutzung eines schaltenden Digitaltasters müssen in einem solchen Fall sehr viele Punkte gemessen werden, um eine ausreichende Auflösung zu erreichen, während ein Analogtaster scannend über die Oberfläche geführt werden kann und dadurch in einem Bruchteil der Zeit mehr Punkte aufnimmt. Praxisbeispiele für den Einsatz des neuen Tasters sind zum Beispiel die Vermessung von großen Zahnrädern, die bisher nur stichprobenartig, heute aber komplett auf ihre Qualität hin geprüft werden. Oder die Kontrolle von Ventilsitzen in PKW-Zylinderköpfen, bei denen Ringwülste mit einer Höhe von wenigen µm in der Vergangenheit erst verspätet erkannt wurden. Heute lässt sich die Kontur jedes Ventilsitzes sofort nach dem Reibvorgang mit dem neuen Messtaster abfahren. ub
Blum-Novotest, Grünkraut-Gullen, Tel. (0751) 60080, Halle 5, Stand D12
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