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Mit den eisernen Gesellen geht es wieder aufwärts

Deutschland ist weltweit zweitgrößter Nutzer von Robotern
Mit den eisernen Gesellen geht es wieder aufwärts

Nach einem leichten Rückgang in 2002 steigt die Nachfrage nach Robotern in Deutschland in diesem Jahr wieder stark an. Branchenkenner erwarten bis 2006 ein Wachstum von mindestens 4 % pro Jahr.

Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de

Die United Nations Economic Commission for Europe (Unece) hat ihre neueste Studie „World Robotics 2003“ vorgelegt, die in Zusammenarbeit mit der International Federation of Robotics (IFR) erstellt wurde. Die grundsätzliche Message ist positiv: Mit der Robotik geht es weltweit und speziell in Deutschland nach oben.
So wurden im vergangenen Jahr in Deutschland nahezu 12 000 neue Industrieroboter installiert. Damit stieg die Zahl der installierten Einheiten auf rund 105 000 Modelle. Zum Vergleich: In den USA kamen in 2002 rund 10 000 neue Modelle hinzu. Inzwischen sind auf dem nordamerikanischen Kontinent 104 000 Roboter im Einsatz.
Im Vergleich zur Europäischen Union nimmt Deutschland eine Sonderstellung ein. Während der Robotermarkt in der EU im letzten Jahr um 16 % zurückging, fielen hierzulande die Stückzahlen um weniger als 7 %. Wertmäßig war ein Rückgang um 5 % zu verzeichnen. Der Werkzeugmaschinenmarkt hingegen schrumpfte in Deutschland um fast 20 %.
In den Jahren 2003 bis 2006 soll der Markt in Deutschland durchschnittlich um 4 % jährlich wachsen und 13 900 Neuinstallationen in 2006 erreichen. Dadurch steigt der Bestand der im Einsatz befindlichen Roboter auf 136 000 Einheiten. Da aber die Roboterbestellungen europäischer Kunden im ersten Halbjahr 2003 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr um fast 25 % gestiegen sind, halten Kenner der Branche diese Prognose für sehr zurückhaltend.
Interessant ist auch die so genannte Roboterdichte im Land. So kommen in Deutschland Ende 2002 auf 10 000 Beschäftigte 135 Industrieroboter. Damit ist Deutschland an der Spitze, wenn man Japan außer Betracht lässt. Dort werden alle Arten von Robotern in der Statistik erfasst – nicht nur Mehrzweckroboter. In der Fahrzeugindustrie ist das Verhältnis extrem: Hier kommen annähernd 1000 Roboter auf 10 000 Arbeiter in der Produktion.
Zwischen 1990 und 2002 fiel der Preisindex für Industrieroboter von 100 auf 48. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass die in 2002 installierten Einheiten eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit aufweisen als jene von 1990. Würde man solche Qualitätsveränderungen mit berücksichtigen, wäre der Index schätzungsweise auf 24 gefallen. Mit anderen Worten: Ein in 2002 verkaufter Roboter würde nur noch ein Viertel von dem kosten, was ein eiserner Geselle mit der gleichen Leistung im Jahr 1990 gekostet hätte – vorausgesetzt, es wäre damals möglich gewesen, einen solchen Roboter zu bauen. In den letzten Jahren ist allerdings die Preiskurve deutlich abgeflacht. Im gleichen Zeitraum stieg der Index der Arbeitslöhne in der deutschen Wirtschaft von 100 auf 142.
Rund 33 000 Einheiten oder 31 % des gesamten Roboterbestandes kommen in Schweißprozessen zum Einsatz. Angesichts der Bedeutung der Automobilindustrie in Deutschland ist dieses Ergebnis nicht überraschend. An zweiter Stelle rangiert der Materialtransport, für den Ende 2002 rund 15 300 Roboter genutzt wurden. Dies entspricht 15 % der im Einsatz befindlichen Maschinen.
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