Der wenig schmeichelhafte Ausdruck „einen an der Klatsche haben“ mutet im Digitalzeitalter
wie ein Begriff aus der Mottenkiste an. Auch die Fliegenklatsche heutiger Prägung hat bald ausgedient. Insektenjäger fuchteln künftig nicht mehr wild entschlossen umher, um sich in ihren Wohnstuben der kleinen Plagegeister zu entledigen. Der moderne Mensch bedient sich digital aufgerüsteter Insektenschutz-Zerstäuber. Angebracht an der Steckdose, versprüht eine elektrisch erwärmte Kanüle das Schutzmittel – fein dosiert dank Internet der Dinge und ausgerüstet mit einer Schnittstelle zum Wetterbericht, dazu steuerbar per Smartphone-App. Selbstredend, dass der IoT-Zerstäuber namens HomeControl auch lernfähig ist. Das intelligente Gerät berechnet nach einer Vorhersage zum Moskitoaufkommen die notwendige Dosis, um die Plagegeister
zuverlässig und mit so wenig Wirkstoff wie möglich fernzuhalten. Anpassung ist allerdings nicht nur für moderne Technik das Zauberwort.
Insekten sind hierin überaus talentiert, und dies
mit einem Vorsprung von 400 Mio. Jahren. Sollten die Anpassungen im Genom der Moskitos mit der zerstäubten Insektenschutzmitteldosis Schritt
halten, wird sich die aufsässige Stubenfliege bald
in ihrer Fliegenstube heimischer denn je
fühlen. Fein heraus ist, wer dann eine(n an der) Klatsche hat. (dk)
Zuletzt
An die Klatsche
Teilen: