Wieder einmal ist die bewegte Maus in Verruf geraten. Nicht genug, dass die Variante der nagefreudigen Wühlmaus Grundstücksbesitzern und ihren Stecklingen das Leben schwermacht. Greift der angefressene Gartenfreund in dieser Stimmung auch noch zur Computermaus, tappt er selbst in die Falle. Forschern der Uni Duisburg-Essen ist es nämlich gelungen, Unzufriedenen auf den Pelz zu rücken. Ihr Softwareprogramm analysiert die Gemütslage von Computernutzern anhand der Mausbewegung. Führt der Nutzer das Zeigegerät mit Wut im Bauch, bewegt er dieses abrupt und langsamer statt flüssiger und flott. Je gelassener, desto schneller führt er die Maus in geraden oder nur leicht gekrümmten Kurven. Die Software könnte helfen, Internetseiten zu verbessern. Kommt der Nutzer mit der Bedienung der Seite nicht zurecht oder findet er im Webshop sein Wunschprodukt nicht, wird für den Betreiber der Punkt ersichtlich, ab dem die Frustration des Käufers plötzlich steigt. Ob dem nagefreudigen Stimmungsbarometer im Garten diese Erkenntnis nützt? Jedenfalls ist für mäusegeplagte Gartenbesitzer Gelassenheit oberstes Gebot. Also bloß nicht sich mit dem Schlachtruf „Aus die Maus“ den Nagern ungestüm entgegenwerfen. Der bewegte Mann ist dann am treffsichersten, wenn er gezügelt auftritt: in einer Ritterrüstung, mit dem Yedi-Schwert oder in der Panzerhaubitze. dk
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