Pizza – ein Gericht, das für viele Menschen nichts anderes ist als ungesundes Fast Food für zwischendurch. Für andere (inkl. mir) ist Pizza eine kulinarische Kunstform, die Krone der Schöpfung, um nicht zu sagen: Die Speise der Götter. Doch halten wir den Ball mal Flach… Per Definition ist Pizza nichts anderes als ein belegtes, im Ofen gebackenes flaches rundes Stück Hefeteig. Der genaue Ursprung ist nicht überliefert. Fest steht, sie kommt aus Italien und ihr Name ist älter als das Gericht. Er stammt angeblich vom langobardischen pizzo oder bizzo, was so viel wie „Bissen“ bedeutet und ist ins Griechische als Pita eingewandert und von da ins Italienische entlehnt worden. Die Pizza, wie wir sie heute kennen und lieben, soll der Legende nach erstmals am 11. Juni 1889 in Neapel vom Pizzaiolo Raffaele Esposito hergestellt worden sein. Esposito wurde an jenem historischen Tag von König Umberto I. beauftragt, ihm und seiner Frau Margherita (!) eine Pizza zu servieren – Pizza bestellen war also seit Stunde 0 etwas für Könige und Königinnen.
Der Pizza-Pionier Esposito soll das königliche Mahl mit Zutaten in den italienischen Nationalfarben belegt haben: Basilikum, Mozzarella und Tomaten – eine patriotische Angelegenheit. Seitdem hat die Pizza einen internationalen Siegeszug hinter sich, was für die Geschmäcker einiger Puristen auch zu ziemlichen Perversionen führte, wie beispielsweise der 1962 in Kanada vom Gastronomen Sam Panopoulos erfundenen Pizza Hawaii (Ananas, Schinken). Laut Klischee ist Ananas auf Pizza ein absolutes No-Go in Italien. Doch warum? Um dieser Frage nachzugehen, ohne die Gemüter meiner Mitmenschen unnötig zu erhitzen, fragte ich die künstliche Intelligenz Chat GPT. Die Antwort fiel durchaus diplomatisch aus: „Wenn es dir schmeckt und du gerne Ananas auf deine Pizza legen möchtest, dann spricht natürlich nichts dagegen, dies zu tun.“ Ob die italienische Datenschutzbehörde deswegen den KI-Chatbot gesperrt hat? Man weiß es nicht. (hw)