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Imperiale Maßstäbe

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Imperiale Maßstäbe

Imperiale Maßstäbe
Bild: Ingus Evertovskis/stock.adobe.com

Behaupte keiner, Boris Johnson wäre kein Pfundskerl. Seinem Beschluss, vom metrischen zum imperialen Maßsystem zurückzukehren, wird im Vereinigten Königreich applaudiert und macht durchaus Sinn. Zwar blieb auf der Insel während der EU-Zugehörigkeit auch die beliebte britische Währung, das Pfund, ebenso unangetastet wie die in Meilen gemessene Entfernung. Doch anders bei Gewichtseinheiten wie etwa Pfund und Unzen. Im metrischen Martyrium mussten Geschäfte Gewichtsangaben auch in Kilogramm angeben.

Der Rückfall in imperiale Zeiten passt ohenhin besser zum Linksverkehrs auf der Insel. Den hat man trotz der langen EU-kontinentalen Geiselhaft beibehalten. Allerdings ist dies der Notwendigkeit geschuldet, es den in englischen Städten zahlreich verkehrenden Reitern und Kutschfahrern zu ermöglichen, halbwegs durch die chronisch verstopften Straßen zu kommen. Schließlich hat man ein Pferd seit Mittelalterzeiten so bestiegen, dass man als Rechtshänder sein Schwert links am Gürtel trägt, also behinderungsfrei von der linken Seite. Ein Umgewöhnen der Reiter wäre wegen des rigorosen Schwertgebrauchs im Straßenverkehr zum Scheitern verurteilt.

Nun, da auf der Insel das metrische System Napoleons – er hat auch den Rechtsverkehr in weiten Teilen des Kontinents durchgeboxt – eliminiert wird, müssen die Reiter nicht mehr fürchten, eines Tages mit Gewalt auf die rechte Spur umerzogen zu werden. Damit dürfte auch das Tragen des Schwertes im Straßenverkehr entfallen. Die Reiter haben nun die Gewissheit, ihr Imperium nicht mehr vor dem Zugriff kontinentaler Kaiser beschützen zu müssen. Ohnehin „safe“ ist ihre Queen. Königin Elizabeth hat ja nicht nur Gott, der sie beschützt, sondern auch den Pfundskerl Boris Johnson, der die Maßstäbe auf der Insel wieder imperial zurechtrückt. (dk)

Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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6.2024
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