Erst kurz vor dem Ausdocken erhält ein Kreuzfahrtschiff auf der Meyer Werft in Papenburg seine Antriebspropeller. Die fünf einzelnen Flunken werden an die Antriebswelle des Elektromotors angebaut. Die komplette Antriebsanlage nennt sich Pod-Antrieb oder einfach kurz Pod und hängt in einer Gondel unter dem Schiffsrumpf. Ein Kreuzfahrtschiff hat mindestens zwei davon. Die Pods sind frei drehbar und können deswegen auch für die Steuerung des Ozeanriesen eingesetzt werden.
Die Propeller haben einen Durchmesser von 5,8 m und ein Gesamtgewicht von knapp 25 t. Jeweils ein Elektromotor in den Pod-Gondeln leistet rund 20 Megawatt. Die elektrische Energie stammt von Verbrennungsmotoren, die wiederum Generatoren antreiben. Auf den Schiffen, die in Papenburg gebaut werden, wird seit 2018 das emissionsärmere Flüssigerdgas (LNG) als Treibstoff genutzt. Die Vorteile sind erheblich. Die Propeller müssen nicht mehr am Heck angebracht werden, sondern können ihren Platz auch an den Rumpfsegmenten finden, die strömungstechnisch viel günstiger liegen. Dadurch sinken die Treibstoffkosten und das Schiff bekommt eine Wendigkeit, die bislang nicht erreicht wurde. Bild: Meyer Werft