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Bedeutung des Einkaufs wächst

Sind Einzelfertiger Einzelgänger?
Bedeutung des Einkaufs wächst

Die stark ingenieurtechnisch geprägten Unternehmen stehen im Ruf, so viel wie nur irgend möglich inhouse zu erledigen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass auch der Einkauf eine extrem wichtige Rolle spielt. Das Netzwerk für Einzelfertiger IfE hat bei den Einzelfertigern DWH und Laweco nachgefragt.

Diese sehen die Beschaffung als eine zentrale Voraussetzung, um dem weiter zunehmenden Wettbewerbsdruck standhalten zu können. Während die Bedeutung des Einkaufs somit weiter wächst, gibt Unternehmensberater Bjoern Bartels zu bedenken, dass sich die Verantwortlichen noch stärker als bisher damit beschäftigen müssen, inwiefern ihre Lieferanten auch noch nach fünf oder zehn Jahren lieferfähig sind.

Einzelfertiger sind anders. Wer einzigartige Produkte herstellt, hat ebenso spezifische Abläufe. Da werden selbst solche Aufgaben zur Herausforderung, die gemeinhin zu den am besten standardisierbaren Prozessen zählen. Ein Paradebeispiel ist der Einkauf. Als rein kundenbezogen arbeitende Unternehmen haben Einzelfertiger zwar einen vergleichsweise überschaubaren Kundenstamm. Doch umso größer ist die Zahl der Lieferanten, die es in die lang laufenden, kapitalintensiven Projekte einzubinden gilt. Eine Aufgabe, deren Ausmaß zukünftig noch einmal spürbar zunehmen wird.
Ein gutes Beispiel ist der ostwestfälische Sondermaschinenbauer Laweco, der kundenspezifische Hebesysteme für den industriellen Einsatz fertigt. Hierbei beläuft sich der Umsatzanteil des Einkaufs bereits jetzt schon auf gut 50 %. Ungeachtet dessen will Laweco-Geschäftsführer Dietmar Lagemann das Gewicht der Beschaffung weiter stärken: „Ich stelle mir vor, dass wir in Bereichen, in denen wir heute einen Mann und eine Maschine haben, tendenziell dahin gehen werden, diese Aktivitäten bei Herstellern zuzukaufen, die sich ausschließlich mit diesen Technologien beschäftigen.“
Laweco zeigt, dass sich das Selbstverständnis der Einzelfertigung wandelt. Da der Wettbewerbsdruck zunimmt, konzentrieren sich Einzelfertiger immer mehr auf ihre Kernkompetenzen. Demzufolge wächst die Zahl der Fremdvergaben. So auch beim traditionsreichen Innenausbauer Deutsche Werkstätten Hellerau. Dessen Einkaufsleiter Holger Gehl erläutert: „In der Vergangenheit haben wir uns vor allem mit einer reinen Materialbeschaffung beschäftigt. Wir gehen nun mehr und mehr dazu über, auch Nachunternehmerleistungen einzukaufen.“
Langfristige Beziehungen aufbauen
Björn Bartels ist Experte in Fragen rund um Beschaffung bei Industrieunternehmen. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Einkaufs hebt er hervor, dass Einkauf und Projektleitung mehr denn je an einem gemeinsamen Strang ziehen müssen. In vielen Unternehmen sieht Bartels jedoch noch erhebliches Verbesserungspotenzial: „Häufig hapert die Kommunikation zwischen Entwicklung und Einkauf. Es werden Komponenten eindesignt nach Preiskriterien und nicht nach der langfristigen Verfügbarkeit.“
Da Einzelfertiger langlebige Investitionsgüter herstellen, muss der Einkauf besonders langfristig denken. Speziell für Einzelfertiger eignet sich das Portal Techpilot.de. Es bietet technischen Einkäufern die Möglichkeit, passende Zulieferer aus 287 Fertigungstechnologien zu finden. Auf diese Weise gibt Techpilot.de eine echte Steilvorlage.
Um wirklich langfristige Lieferbeziehungen aufzubauen, kommt es jedoch auch auf die Kommunikationsfähigkeit des Einkaufs an. DWH-Einkaufsleiter Holger Gehl erläutert: „Egal in welcher Form die Anbahnung zustande kommt – am Ende läuft es immer auf eine zwischenmenschliche Ebene herunter, bevor sich eine Partnerschaft zwischen den Unternehmen entwickelt.“ Auf die Frage hin, ob es hierfür ein Erfolgsrezept gäbe, betont Gehl, dass es entscheidend sei, querzudenken und über den eigenen Tellerrand zu schauen. (ah) •
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